Der VfL und die Bayern: Der Mann-gegen-Mann-Vergleich

Am Mittwoch, den 10. Februar empfängt der VfL Bochum im Pokal-Viertelfinale den FC Bayern München. Der aktuell Tabellenfünfte der zweiten Fußballbundesliga gegen den Tabellenführer der ersten Liga. Langjährige graue Maus gegen langjährigen Rekordmeister. Einige Weltmeister gegen einige Wandervögel. BLOGAZO stellt den nicht ganz ernst gemeinten Vergleich an; Mann-gegen-Mann. Grundlage ist die Aufstellung aus den jeweiligen Ligaspielen vom Wochenende. Das Ergebnis überrascht.

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Manuel Riemann – Manuel Neuer

Zwei Manuels zwischen den Pfosten also. Riemann ist in Topform, strahlte gegen Freiburg viel Ruhe aus. Neuer ist bei seinen fast immer überlegenen Bayern manchmal unterfordert. Weil Neuer aber Welttorhüter ist – UNENTSCHIEDEN 1:1

Stefano Celozzi – Philipp Lahm

Celozzi hat in seinen Jugendjahren bei den Bayern eigentlich alles gelernt, was er braucht, und mit seiner Vertragsverlängerung gab´s noch mal einen Schub. Lahm ist in den letzten Jahren immer unauffälliger geworden, trat sogar aus der Nationalmannschaft zurück – PUNKT BOCHUM 2:1

Patrick Fabian – Joshua Kimmich 

Der blau-weiße Kapitän Fabian ist absolut gesetzt in der Bochumer Innenverteidigung, beinhart im Zweikampf. Kimmich ist noch jung, spielt erst seit zwei Spielen auf seiner neuen Position im Abwehrzentrum. Könnte gegen Terodde oder Mlapa wackeln – PUNKT BOCHUM 3:1

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Felix Bastians – Holger Badstuber

Duell der Linksfüßer. Eine bärenstarke Saison hat Felix Bastians bisher gespielt, ist dabei sogar offensiv gefährlich. Ex-Nationalspieler Badstuber muss trotz großer Verletzungsvergangenheit schon wieder viel Verantworttung in der FCB-Innenverteidigung übernehmen – PUNKT BOCHUM 4:1

Timo Perthel – David Alaba

Auch Perthel hat gerade seinen Vertrag verlängert, macht immer Dampf nach vorne. Von Alaba bis Freistöße und modische Klamotten zuletzt wenig zu sehen. Das mit der Mode übernimmt bei Perthels seine Frau Ramona. Timo kann also ganz bei der Sache sein – PUNKT BOCHUM 5:1

Tim Hoogland – Xabi Alonso

Klarer konnte der Unterschied nicht sein: Tim Hoogland zaubert mit der Hacke zum Bochumer 2:0 ins Tor und Xabi Alonso fliegt gegen Leverkusen mit Gelb-Rot vom Platz. (nicht sein erster Platzverweis) Hoogland ist auch erfahren im Spiel gegen internationale Stars, traf sogar mal im Bernabeu – PUNKT BOCHUM – 6:1

Anthony Losilla – Arturo Vidal

Losilla ist das Herz im defensiven VfL-Mittelfeld, Vidal stand am Samstag eher überraschend in der Startelf der Bayern. Vidal (genannt: der Krieger) ist mit seiner Spielweise aber wohl genau der richtige Spielertyp für den völlig kaputten Rasen im Ruhrstadion. UNENTSCHIEDEN – 7:2

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Onur Bulut – Arjen Robben

Schwierige Entscheidung. Bulut ist der Dauerläufer, geht alle Wege mit. Dazu legte er Freitag per Flanke zum Führungstreffer auf. Robben ist dagegen gerade erst wieder zurück von einer Verletzung, trotzdem immer gefährlich. Machte 2011 beim letzten Duell den Siegtreffer (und eine Schwalbe) – UNENTSCHIEDEN – 8:3

Thomas Eisfeld – Kingsley Coman

Coman ist der schnellste Spieler der Bundesliga, agiert immer unberechenbar. Eisfeld eher ein arbeitender 10er. Nach seiner Zeit bei Arsenal London ist Eisfeld an Weltstars gewöhnt. UNENTSCHIEDEN – 9:4

Marco Terrazzino – Douglas Costa

Er war die Entdeckung der Hinrunde, begeistert immer wieder mit seinen Dribblings. Douglas Costa könnte für die VfL-Abwehr zu größten Gefahrenquelle werden. Terrazzino traf aber seinerseits gegen Freiburg, nickte eine Bulut-Flanke ein. Und haben sie schon mal ein Kopfballtor von Douglas Costa gesehen? UNENTSCHIEDEN – 10:5

Simon Terodde – Robert Lewandowski

Wer so viel einstecken kann, wie Simon Terodde in der Partie am Freitag, wird auch im Pokalfight bestehen können. Lewandowski ist allerdings wohl der aktuell stärkste Mittelstürmer der  Welt, machte letztes Jahr mal 5 Tore in einer Halbzeit; unerreichbar…, obwohl.. Terodde machte im Testspiel gegen Gladbach einen Hattrick in 14 Minuten – UNENTSCHIEDEN – 11:6

Gertjan Verbeek – Pep Guardiola

Der Holländer Verbeek ist in Bochum beliebt, wird für seine Standhaftigkeit geschätzt. War am Freitag richtig euphorisiert, klatschte zeitweise sogar im Rhythmus der Fangesänge. Auch Moralisch scheint er nach dem Handshake-Angebot für Intimfeind Christian Streich obenauf. Dagegen steht Guardiola seit Wochen unter besonderer Beobachtung, zeigte sich letzte Woche sogar gereizt. PUNKT BOCHUM – 12:6

Die Bankspieler: Dornebusch, Simunek, Cacutalua, Weis, Haberer, Mlapa, Novikovas  – Ullreich, Müller, Rafinha, Thiago, Bernat, Rode

Auf der einen Seite stehen drei gleichwertige Offensivalternativen (Haberer, Mlapa, Novikovas) sowie zwei Abwehrkanten zum Vorsprung retten (Simunek, Cacutalua). Auf der anderen Seite sieht man ein Frührentner (Ullreich), einen Füllspieler und, na ja okay, drei absolute Weltklassespieler. UNENTSCHIEDEN – 13:7

Endergebnis 13:7 für den VfL – nach tiefgehender Analyse ergibt sich ein klares Bild: Die Bochumer sind leichter Favorit, die Bayern werden sich strecken müssen, um an der Castroper Straße bestehen zu können. Das Saisonziel Triplegewinn ist erstmals richtig in Gefahr.

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VfL Bochum – Fortuna Düsseldorf 1:1 – Die 5 Lehren aus dem Spiel

Fr, 18 Sep 2015
Ruhrstadion
Bochum
2. Fußball-Bundesliga, 7. Spieltag

Das war beste Werbung für die gesamte Sportart Fußball. In einer spannenden und hochklassigen Partie trennten sich der Tabellenführer VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf mit 1:1. BLOGAZO hat 5 Lehren aus dem Spiel gezogen.

– Die zweite Liga bietet erstklassigen Fußball.

Von der ersten Minute an gaben beide Teams Vollgas, probierten vieles nach vorne. Kräftemäßig war das Spiel dauerhaft am Anschlag. Bei Schlusspfiff waren es insgesamt 35 Torschüsse. (14:21 für Düsseldorf) Das lag mit nichten an unsortierten Defensivreihen, sondern an druckvollem und mutigem Angriffsfußball. Es ging hin und her, das Umschaltspiel funktionierte bei Gast und Gastgeber. Und für Feinschmecker waren auch noch ein paar vorbildliche Grätschen dabei.

– Gute Stimmung ist unabhängig vom Spielstand.

27 561 Zuschauer fanden den Weg an die Castroper Straße – Rekordkulisse in dieser Saison. In der Gäste-Ecke gönnten sich an die 4000 Düsseldorfer das Spiel.
Das Besondere: Bei 0:1-Rückstand feierten die Fortuna-Fans ihr Team über die komplette Spielzeit, sangen sogar in der Halbzeitpause durch. Und nach dem späten Ausgleich und der dazugehörigen Enttäuschung schickten die VfL-Anhänger ihre Spieler mit lauten Positiv-Gesängen in die Kabine. Das zeigt, dass Fans sehr sensibel sind für das Engagement ihrer Mannschaft und nicht nur auf das Ergebnis gucken.

– Es gibt auch Spiele ohne Nebenschauplätze.

In der ersten Hälfte sprang der Ball im Strafraum an die Hand von Düsseldorfs Julian Schauerte, in der zweiten Hälfte kam Sercan Sararer in der Bochumer Box zu Fall. Jeweils blieb die Pfeife von Schiedsrichter Sascha Stegemann stumm. Körperlich ging es hart zur Sache, die Teams kämpften um jeden Meter. Stegemann fällte dabei auch unpopulärer Entscheidungen. Die dazugehörigen Proteste verstummten innerhalb von Sekunden. Auch nach dem Spiel ging es nur um das Sportliche. Kein Wort zum Schiri, zum Thema Ärmelanstecker oder ähnlichem. Gerne häufiger so

– Andreas Luthe kann Spiele alleine entscheiden. 

Die Gäste von der Fortuna freuten sich nach dem Spiel, dem “VfL Luthe” einen Punkt abgenommen zu haben. Andreas Luthe, Bochums Nummer Eins, brachte den Gegner zum Verzweifeln. Egal ob Koch, Demirbay, Ya Konan – sie alle scheiterten an seinen Händen. Zweimal half ihm sogar das Aluminium. Erst in der Nachspielzeit wurde er von Joker Mike van Duinen (vor dem hatte VfL-Trainer Verbeek ausdrücklich gewarnt) bezwungen. Einer wird die Luthe-Gala mit  Zähneknirschen verfolgt haben – Manuel Riemann, die Nummer Zwei im Kasten.

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Torwart Andreas Luthe zeigte eine starke Partie, rettete seiner Mannschaft den Punkt.

– In der zweiten Liga kann jeder jeden schlagen.

Der VfL Bochum ist weiter ungeschlagen, legte mit 17 Punkten einen Traumstart hin. In den letzten drei Partien war man gefühlter Favorit. Doch auf dem Platz war davon kaum etwas zu spüren. Kriselnde Münchner Löwen, der (kleine) SV Sandhausen und jetzt die Fortunen – alle verlangten dem VfL alles ab. Die Düsseldorfer hatten im Ruhrstadion sogar 57% Ballbesitz. Auch die anderen Ergebnisse vom Freitagabend zeigen, dass es keine leichten Gegner mehr gibt. Für die nächsten Kontrahenten der Bochumer gilt das ohnehin. Das sind Bielefeld und Kaiserslautern.

6 Fragen zum Derby: VfL Bochum – MSV Duisburg

Zweite Bundesliga, 2. Spieltag
VfL Bochum gegen den MSV Duisburg
01.August 2015, 13 Uhr, Rewirpower-Stadion, Bochum

Was macht das Spiel so speziell?

33 Kilometer liegen zwischen den beiden Stadien, nach einiger Pause gibt es wieder ein Revierderby in der zweiten Liga. Gleich am zweiten Spieltag geht es nicht nur um drei Punkte, sondern auch um die Vorherrschaft im Ruhrgebiet – zumindest hinter Dortmund und Schalke.

Der VfL will im ersten Heimspiel die guten Eindrücke bestätigen, Aufsteiger MSV das erste positive Zeichen der Saison setzen.
VfL-Trainer Gertjan Verbeek: „Ein Derby ist immer speziell, ich freue mich drauf.“

Brisant: Ein halbes Dutzend Spieler hat schon für beide Teams gespielt, u.a. Bochums Terodde oder Duisburgs Grote. Über 20.000 Tickets sind schon verkauft, auch Tausende Zebra-Fans werden mit dem RE1 oder über die A40 nach Bochum kommen. Kein Zweifel: Zwei Wochen vor dem Bundesligastart steigt das Highlight des Wochenendes im Rewirpower-Stadion.

Was spricht für den VfL?

Ungeschlagen in den Testspielen, dabei sogar den BVB besiegt, dazu am ersten Spieltag ein 1:0-Sieg beim SC Paderborn – Der VfL Bochum hat schon Ende Juli einen Lauf.

Die Atmosphäre im Team wirkt gut, die Offensive spielt sehr variabel. Besonders 10er Jannik Haberer ist in Form. Bei einem sehr gut gefüllten Stadion wird der Heimvorteil auch ein Heimvorteil sein. Im Kader fehlt nur Selim Gündüz, mit Tobias Weis kommt eine weitere Alternative im Mittelfeld dazu.

Gegner Duisburg offenbarte gegen Kaiserslautern (1:3) nicht zweitligawürdige Lücken in der Abwehr, Toptorjäger Simon Terodde brennt schon auf den ersten Saisontreffer.
Trainer Verbeek: „Wir müssen zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind.“

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Bochums Terodde hier im Testspiel gegen Mats Hummels.

Was spricht für den MSV?

Die zweite Halbzeit gegen den 1.FCK war gut anzusehen, die Mannschaft hat schon während des Spiels dazugelernt. Die Zebras wissen jetzt, wie der Hase in der zweiten Liga läuft. Trainer Gino Lettieri kann auf den gleichen Kern wie in der vergangenen Saison bauen, das Team ist gefestigt.

Mit Neu-Stürmer Bröker, Janjic und Onuegbu steht ein, auch auswärts, gefährlicher Angriff auf dem Platz. Im Abschlusstraining der Bochumer schwächelte die VfL-Stammelf bei Standardsituationen, vielleicht eine Chance für die Gäste.

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MSV-Trainer Gino Lettieri will die ersten Punkte in der neuen Saison.

Was muss man noch wissen vor dem Anpfiff?

Bochums Trainer Gertjan Verbeek hat am Spieltag Geburtstag (53), Florian Meyer aus Burgdorf pfeift. Die Bilanz zwischen beiden Teams spricht bei 17:14 Siegen leicht für den VfL.
In der Vorbereitung gewann der VfL ein Testspiel in Duisburg mit 2:1. Duisburgs Neuzugang James Holland spielte als 18jähriger beim AZ Alkmaar unter VfL-Coach Verbeek.

Was kommt nach dem Derby?

Gleich das nächste, zumindest für die Duisburger. Im DFB-Pokal empfängt der MSV den FC Schalke 04 (Sa., 15:30 Uhr). Der VfL reist zum FSV Salmrohr, ins Herz von Rheinland-Pfalz. (So. 14:30 Uhr)

Personell steht bei den Bochumern noch Ex-Leihspieler Thomas Eisfeld auf dem Zettel, die Verhandlungen mit dem FC Fulham werden sich allerdings noch ziehen.
Beim MSV wird man bis zum Ende des Transferfensters die Augen aufhalten, um den Kader zweitligareif zu machen.

Wer gewinnt?

Kann der VfL Heimstärke und spielerische Klasse ausspielen, bleiben die Punkte an der Castroper Straße. Mit einer sicheren Defensive und vielleicht einem Führungstor ist allerdings auch für den MSV alles drin.
Blogazo tippt: 2:1 für den VfL.

Mögliche Aufstellungen:

VfL Bochum
Luthe – Celozzi, Fabian, Bastians, Perthel – Hoogland, Losilla – Bulut, Haberer, Terrazzino – Terodde

MSV Duisburg
Ratajczak – Feltscher, Bajic, Bomheuer, Wolze – Albutat, Dausch – Bröker, Janjic, Grote – Onuegbu