Primera División Update
0 Spiele gespielt
Am Freitagabend fiel der Startschuss, Europas stärkste Liga ist wieder da. Nach einer wendungsreichen Saison 2014/2015 wollen alle Teams wieder das Maximum erreichen – egal ob im Titelrennen, auf den internationalen Plätzen oder im Abstiegskampf.
Den Auftakt machte das andalusische Derby zwischen FC Málaga und dem FC Sevilla. 0:0 hieß es nach einem ereignisarmen Spiel. Da ist in den verbleibenden 379 Spielen noch Luft nach oben.
Die da oben:
An den Mitgliedern der großen Drei wird sich in der neuen Saison nicht viel ändern, sie haben am meisten investiert. Der FC Barcelona muss seine Neuzugänge Aleix Vidal und Turan noch bis Winter parken – Transferverbot . Bis dahin wollten die Katalanen schon drei Titel im Sack haben, nach dem Sieg im UEFA-Supercup gegen Sevilla mussten sie im nationalen Supercup allerdings ansehen, wie ihnen Athletic Bilbao den Pokal wegschnappte.
Bei Real Madrid räumte Präsident Florentino Perez erstmal ein wenig auf. 117 Tore, 92 Punkte und Platz Zwei waren selbstredend zu wenig. Carlo Ancelotti ist Geschichte, neuer Trainer ist Rafael Benitez. Vereinslegende Iker Casillas verließ den Verein ebenfalls, sogar unter Tränen. Die vergleichsweise mittelspektakulären Top-Transfers sind Danilo (FC Porto), Kiko Casilla (Espanyol) und Mateo Kovacic (Inter). Die Augen werden wieder auf Cristiano Ronaldo gerichtet sein. Kann er seine 48 Tore (!) aus der Vorsaison bestätigen?
Atlético Madrid hat auch einige Spieler durchgetauscht, ohne Qualität zu verlieren. Der Fußball unter Diego „Cholo“ Simeone wird der gleiche bleiben, an das kampfbetonte Spiel müssen sich neue Stars wie Jackson Martinez oder Luciano Vietto anpassen. Arda Turan und Miranda sind die schmerzhaftesten Abgänge, andere wie Mandzukic haben nicht perfekt zu Trainer Simeone gepasst.
Der FC Valencia gab viel Geld aus, um geliehene Stammspieler fest zu verpflichten. Somit ist der Kader beisammen geblieben, einzig Abwehrchef Nicolas Otamendi verließ die Fledermäuse.
Als Euro-League-Sieger ist der FC Sevilla Spaniens fünfter Vertreter in der Champions League. Das Gesicht der Mannschaft hat sich auf vier, fünf Schlüsselpositionen merklich verändert, es wäre schon eine Leistung, die erreichten 76 Punkte wieder zu bestätigen.
Wer darf nach Europa?
Villarreal und Bilbao werden wieder die Top-Kandidaten sein, auch wenn beide keine Garantien haben und mit ein wenig Pech auch abrutschen können. Nach den Eindrücken der Vorsaison sind Celta Vigo und Malaga nah dran, ein Verein aus dem Mittelfeld wird für eine Überraschung sorgen. Nach eigenen Angaben will übrigens auch Aufsteiger Betis mittelfristig nach Europa…
Celta?
Die Stammspieler Krohn-Dehli, Larrivey und Santi Mina sind weg, Star Nolito auf dem Sprung, dafür sind Rückkehrer Iago Aspas, U21-EM-Star John Guidetti, sowie die Talente Daniel Wass und Dejan Drazic gekommen. Personell ist im Kader vieles neu, der Spielstil wird sich aber wenig ändern. Die Neuzugänge sind häufig die gleichen Spielertypen, wie die, die sie ersetzen sollen. Trainer Eduardo „Toto“ Berizzo bekommt vom Verein das Vertrauen, das aufgebaute Positiv-Image des Vereins bestätigen zu können. Celta darf berechtigt nach Europa schielen, sollte sich trotzdem schnell nach unten absichern.
Team in Form:
Das wäre eigentlich Pokalsieger Athletic Bilbao geworden, nach dem eindrucksvollen Sieg im spanischen Supercup (4:0 und 1:1) gegen Meister Barcelona. Aber vor dem ersten Spieltag, ausgerechnet wieder gegen Barca, kam der erste Dämpfer. In der Europa League-Quali gab es ein ärgerliches 2:3 bei MSK Zilina. Das Rückspiel nächsten Donnerstag wird somit schon zum Schlüsselspiel für die Hinrunde. Ob da die Konzentration für das erste Punktspiel reicht?
Leuchtender Stern:
Prognosen sind da vor der Saison nicht allzu aussagekräftig. Barcas Talent Alen Halilovic möchte als Leihspieler bei Gijon für Furore sorgen, Santi Mina bei Valencia zum spanischen Shooting Star werden. An der Seitenlinie sind es wieder Nuno Espirito Santo (Valencia) und Unai Emery (Sevilla) die mit einem Sprung in die Top 3 in das absolute Rampenlicht rücken könnten.
Auffällig:
Die Nahrungskette bei den Transfers ist in Spanien sehr klar strukturiert. Meister Barca kauft Aleix Vidal vom Fünften Sevilla, der Dritte Atlético Madrid holt sich Luciano Vietto vom Sechsten Villarreal. Die gönnen sich dann als Ersatz gleich ein Duo vom Neunten Málaga. Der Vierte Valencia (Santi Mina) und der Fünfte Sevilla (Michael Krohn-Dehli) schlagen beim Achten Celta Vigo zu, und, und, und. Immer sind es die vielversprechendsten Spieler im Team, die für viele Millionen einen Schritt nach oben in der Hierarchie der Liga machen. Das Problem: So verhärten sich die Verhältnisse und Überraschungen werden immer unwahrscheinlicher.
Statistik:
1 , 3 und 13 – die jeweiligen Jahre der Abstinenz der Aufsteiger. Betis Sevilla beendete den Unfall Segunda División ohne Probleme direkt im ersten Jahr und freut sich wieder auf Derbys gegen den Stadtrivalen FC Sevilla. Mit Rafael van der Vaart und Heiko Westermann versärken gleich zwei Ex-HSVer den Kader. Real Sporting Gijon ist nach drei Jahren wiedergekommen und macht ganz Asturien stolz.
Und nach mehr als einem Jahrzehnt „dürfen“ die Gegner wieder auf die Kanaren reisen, wenn UD Las Palmas de Gran Canaria zum Heimspiel lädt. Gefühlter Aufsteiger sind die Basken von SD Eibar. Sportlich waren sie abgestiegen, profitierten aber von den Finanz-Problemen bei Elche und dürfen ein weiteres Jahr in La Liga mitspielen.
Subjektivste Überschrift in der Vorbereitung:
Kriegstrommeln – Monumentaler Ärger bei Sergio Ramos
MARCA über die Querelen zwischen Real Madrid und Sergio Ramos. Inzwischen hat der Innenvertediger seinen Vertrag verlängert.
Ausblick:
Bis zum 31. August ist das Transferfenster noch offen, weitere Wechsel stehen an. Allen voran warten die Fans auf ein Ende im Theater um Torwart David de Gea, der momentan irgendwo zwischen Manchester United und Real Madrid hängt. Nach dem Abganng von Pedro könnte Celtas Topscorer Nolito als Ersatz zu Barca gehen. Fast perfekt ist der Wechsel von Fernando Llorente (Juventus) zum FC Sevilla.