Primera División Update
14 Spiele gespielt
Die da oben:
Barca ist nach starken letzten Wochen doch nicht unantastbar. Die Katalanen spielten 1:1 beim FC Valencia (s. a. weiter unten), stehen als Tabellenführer nur noch zwei Zähler vor Atlético Madrid. Die Colchoneros von Trainer Diego Simeone führen ihr effizientes Spiel der letzten Jahre auch dieses Jahr fort. Das 2:0 beim FC Granada war bereits der 10. Saisonsieg, mal wieder zu null. (erst sechs Gegentore in 14 Spielen) Zudem wichtig: Rechtsverteidiger und Nationalspieler Juanfran hat unter der Woche einen neuen Vertrag bis 2018 unterschrieben.
Und dann ist da noch der 4:1-Sieg von Real Madrid zuhause gegen Getafe. Der war zwar ziemlich eindrucksvoll, trotzdem bleibt der “Fall Cheryshev” das Thema der Woche. Real hat sich peinlich gemacht. Unter der Woche im Pokal stellte man beim FC Cádiz Stürmer Denis Cheryshev auf, obwohl der noch aus der Vorsaison gesperrt war. (Saisonübergreifende Gelbsperre für FC Villarreal).
Am Freitag wurden die Königlichen vom Verband aus der Copa del Rey geworfen, der erste Titel ist schon einmal weg. Trainer Rafael Benítez ist dadurch laut Präsident Florentino Pérez nicht beschädigt, obwohl ihm ähnliches in seiner Zeit beim FC Valencia schon einmal passiert war.
1. FC Barcelona 34 P., 2. Atlético Madird 32 P., 3. Real Madrid 30 P.
Wer darf nach Europa?
Celta (1:1 bei Betis) und Villarreal (2:1 Comeback-Sieg gegen Rayo) haben auf Platz Vier bzw. Fünf schon ein kleines Polster. Dahinter liegen zwischen dem Sechsten Depor und dem Elften Betis gerade einmal drei Zähler. Das 1:1 zwischen La Coruña und dem FC Sevilla zeigt, wie ausgeglichen es zwischen diesen Teams zugeht. Prognosen sind da erst einmal schwierig, auch wenn die kleine SD Eibar vom Potential aktuell über den Möglichkeiten spielt.
4. Celta 25 P., 5. Villarreal 24 P., 6. La Coruña 22 P., 7. Bilbao 21 P., 8. Valencia 20 P., 9. Eibar 20 P., 10. FC Sevilla 19 P., 11. Betis 19 P.
Celta?
Das 1:1 bei Betis Sevilla (bei denen van der Vaart in der zweiten Hälfte für HW4 kam) nehmen die Himmelblauen gerne mit, vor allem nachdem Local Hero Johnny in seinem 101. Spiel für Celta wegen einer Notbremse vom Platz musste. Am Mittwoch gab es einen Sieg im Pokal bei Almería; wichtigste Erkenntnis da: Auch die B-Elf funktioniert.
Celta muss nur aufpassen, dass es im Winter keinen Ausverkauf gibt. Nolito wird schon länger mit Barca in Verbindung gebracht, jetzt gab´s auch ein ganz wildes Gerücht mit Arsenal London. Und Atléticos Abwehrchef Diego Godín hat bei Präsentation seiner Autobiographie Celta-Kapitän Augusto Fernández in hohen Tönen gelobt. Von der Einstellung würde Fernández wohl gut zu Simeones Hauptstädtern gut passen.
4. Celta Vigo 25 P.
Team in Form:
Der galicische Fußball erlebt aktuell eine Sternstunde. Das liegt nicht nur am Höhenflug von Celta de Vigo, sondern auch an Deportivo La Coruñas überraschend starker Saison bisher. Letzte Spielzeit am letzten Spieltag vor dem Abstieg gerettet, entwickelt sich das Team aus dem Riazor zum Kandidaten für den Europapokal. In den vergangenen zehn Spielen ging der Meister von 2000 nur einmal als Verlierer vom Feld, am Wochenende erarbeitete man sich ein 1:1-Remis gegen den FC Sevilla, immerhin amtierender Sieger der Europa-League.
Herausragende Figur bisher ist ganz klar Lucas Pérez, der schon zehnmal getroffen hat. Der Stürmer war in der letzten Saison noch ausgeliehen, wurde jetzt fest verpflichtet und ist in vielen Spielen die Lebensversicherung der Galicier. Auch am Samstag markierte er das Führungstor.
Leuchtender Stern:
Antoine Griezmanns Stürmerqualitäten gingen in der Spielzeit 2014/2015 im Schatten von Cristiano Ronaldo und Leo Messi etwas unter. 22 Tore waren es da, seit der Sommerpause sind es jetzt wieder sieben. Das sind noch nicht atemberaubend viele, Griezmanns Treffer sind aber Gold wert. In vielen Spielen macht der Franzose das für Atlético so wichtige 1:0, das der effektiven Spielanlage der Madrilenen extrem entgegen kommt. Lohn dafür ist Rang Zwei, noch vor Stadtrivale Real.
Auffällig:
Gary Neville wird neuer Trainer beim FC Valencia – das war die Fußballmeldung des Tages am Mittwoch. Was erst einmal verrückt klingt, ist auf den zweiten Blick gar nicht mehr so abwegig. Neville kennt Valencia-Besitzer Peter Lim schon länger, sein Bruder Phil ist seit Saisonbeginn Co-Trainer der Fledermäuse. (Der wird ihm zu Beginn auch sprachlich helfen können.)
Für die Generation FIFA 2003 war Neville der wohl beste Rechtsverteidiger der Welt, ist aktuell Co-Trainer der englischen Nationalelf und bleibt das auch noch bis zur EM. Zudem ist er geschätzter TV-Experte bei Sky Sport in England und lebt in einem aufsehenerregenden Eco-Haus im Inneren eines Hügels nahe Bolton.
Er soll jetzt den ansehnlicheren Fußball bringen, den das Mestalla so gerne sieht. Übergangstrainer Voro hat gut vorgearbeitet, holte erst ein 3:1 im Pokal beim unterklassigen Barakaldo und dann ein starkes 1:1 gegen Barca. Kleiner Schmunzler: Flashscore.com hatte Neville schon am Mittwoch als Trainer eingetragen. Seit Sonntag ist er nun wirklich im Amt und feiert sein Debüt am Mittwoch in der Champions League gegen Olympique Lyon.
Für das Achtelfinale ist ein Sieg da Pflicht. Schließt er die Gruppenphase als Zweiter ab, könnte Neville sofort Prestige gewinnen. Aber aufgepasst: Die Stadt am Mittelmeer ist anspruchsvoll, Vorgänger Nuno war den Fans zu langweilig, wurde in den letzten Wochen mit “Hau ab”-Rufen verjagt. Und zum anderen ist mit David Moyes der letzte britische Trainer in La Liga gescheitert. Sein Engagement bei Real Sociedad endete im November nach einem eher enttäuschenden Jahr.
Statistik:
77 – so viele Punkte hat Nuno letzte Saison mit Valencia geholt – die meisten der Vereinsgeschichte und damit verbunden die Rückkehr in die Champions League. Zu wenig Spektakel in der Spielanlage, zu wenig Tore und der Stress mit Stürmer Álvaro Negredo kosteten ihn ein halbes Jahr später trotzdem den Kopf.
Subjektivste Überschrift:
“Witz in Cádiz” – As über Reals peinlichen Wechsel-Fauxpas. Das Sportblatt setzte zudem Fragezeichen neben das vorläufige Ergebnis von ?3:1?. Zurecht, wie sich am Freitag nach dem Rauswurf Reals aus dem Pokal herausstellte.
Ausblick:
In zwei Wochen verabschiedet sich der FC Barcelona vorerst aus dem Ligageschehen und tritt bei der Klub-WM in Japan an. Bei der aktuellen Form wird das eine der leichteren Prüfungen für das Team von Trainer Luis Enrique. Eine Winterpause ist in der spanischen Liga übrigens nicht in Sicht, einzig das Weihnachtswochenende bleibt spielfrei.